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Teure Überraschung: Warum die Leasingrückgabe für Firmenkunden zum Kostenfaktor wird

Eine aktuelle Branchenanalyse zeigt alarmierende Zahlen: Über 70 Prozent aller zurückgegebenen Leasingfahrzeuge führen zu Nachzahlungen zwischen 2.500 und 6.000 Euro. Besonders kleine und mittlere Unternehmen trifft diese Entwicklung hart.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Was als kalkulierbare Mobilitätslösung begann, entwickelt sich für viele Unternehmen zum finanziellen Risiko. „Wir sehen immer häufiger Fälle, in denen die Nachzahlungen bei der Leasingrückgabe das ursprünglich geplante Budget um das Doppelte übersteigen“, erklärt ein Branchenexperte für Fuhrparkmanagement.

Mittelstand besonders betroffen

Während Großkonzerne oft über spezialisierte Fuhrparkmanager und entsprechende Budgets für professionelle Rückgabe-Abwicklung verfügen, stehen kleine und mittlere Unternehmen vor besonderen Herausforderungen.

In KMU übernehmen häufig Mitarbeiter das Fuhrparkmanagement nebenbei – ohne die notwendige Spezialisierung für komplexe Leasingrückgabe-Prozesse. „Bei Unternehmen mit weniger als 50 Fahrzeugen fehlt oft die Auslastung für Vollzeit-Fachpersonal“, bestätigt ein Geschäftsführer eines mittelständischen Handwerksbetriebes.

Die Personalkosten für qualifizierte Fuhrparkmanager liegen bei durchschnittlich 45.800 Euro jährlich. Für kleinere Flotten rechnet sich diese Investition oft nicht, was die Firmenkunden bei der Leasingrückgabe in eine schwächere Verhandlungsposition bringt.

Wo die versteckten Kosten lauern

Fehlerhafte Gutachten als Kostentreiber

Besonders problematisch: Über 80 Prozent aller Rückgabe-Gutachten enthalten nach Expertenschätzungen Fehler. Durchschnittlich werden elf Schadenpositionen pro Fahrzeug identifiziert, die häufig unverhältnismäßig überhöht abgerechnet werden.

„Die Bewertung von Fahrzeugschäden erfolgt oft nach standardisierten Katalogen, die nicht immer die realen Reparaturkosten widerspiegeln“, erklärt ein auf Leasingrückgaben spezialisierter Sachverständiger. Ein kleiner Kratzer an der Stoßstange kann so schnell 450 Euro kosten, obwohl die tatsächliche Reparatur nur 150 Euro erfordern würde.

Dokumentationslücken werden teuer

Auch fehlende oder unvollständige Dokumentation stellt einen weiteren Kostenfaktor dar. Verlorene Schlüssel, fehlende Service-Hefte oder nicht nachweisbare Wartungen führen regelmäßig zu Minderwerten zwischen 200 und 1.000 Euro pro Fall.

Mangel Durchschnittlicher Minderwert
Verlorener Zweitschlüssel 280 Euro – 600 Euro
Fehlende Service-Dokumentation 450 Euro – 1.000 Euro
Unvollständiges Zubehör 100Euro – 320 Euro
Fehlender Zweitradsatz 800 Euro – 1.200 Euro

Schäden am Fahrzeug werden nicht vorher behoben

Grundsätzlich können bereits im Vorfeld bekannte Kratzer, Dellen und weitere optische Makel durch eine professionelle Instandsetzung behoben werden. Dieses Vorgehen spart bares Geld. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass sich der Instandsetzungsbetrieb genauestens mit den Anforderungen einer Leasingrückgabe auskennt. Andernfalls werden auch übliche Gebrauchsspuren, die tatsächlich keine Minderwerte auslösen würden, behoben und bezahlt. Das schmälert widerrum eine mögliche Ersparnis und zieht darüber hinaus auch die Dauer der Reparatur in die Länge.

Neue Dienstleister drängen auf den Markt

Angesichts der hohen Kostenbelastung etablieren sich zunehmend spezialisierte Dienstleister für die Optimierung von Leasingrückgaben. Unternehmen wie Leasingengel bieten eine detaillierte Prüfung von Rückgabe-Gutachten durch KFZ-Sachverständige an und versprechen durchschnittliche Einsparungen von 720 Euro pro Fahrzeug.

„Die Nachfrage nach diesen Services steigt kontinuierlich“, berichtet ein Branchenvertreter. „Besonders mittelständische Unternehmen erkennen, dass sich die Investition in professionelle Gutachten-Prüfung schnell amortisiert.“

Die Kosten für solche Dienstleistungen betragen nur einen Bruchteil dessen, was an Einsparungen erzielt wird. Nicht nur aus finanzieller Sicht könnte es sich also lohnen, einen auf Leasing spezialisierten Dienstleister an Board zu holen.

Präventive Maßnahmen gewinnen an Bedeutung

Experten raten Unternehmen zu einer proaktiven Herangehensweise. „Die beste Kostenoptimierung beginnt nicht bei der Rückgabe, sondern bereits während der Leasingzeit“, empfiehlt ein Fuhrparkberater.

Konkret bedeutet das:

  • Nur nicht akzeptable Mängel professionell beheben lassen
  • Übliche Gebrauchsspuren müssen nicht instandgesetzt werden
  • Aufbereitung des Leasingfahrzeugs vor der Rückgabe
  • Lückenlose Dokumentation aller Wartungen und Reparaturen

Digitalisierung als Lösungsansatz

Moderne Fuhrpark-Management-Systeme können dabei helfen, die Kosten unter Kontrolle zu behalten. Diese digitalen Lösungen kosten zwischen 10 und 35 Euro pro Fahrzeug monatlich, bieten aber umfassende Kontrolle über alle flottenrelevanten Daten.

„Wer seine Fahrzeugdaten digital erfasst und regelmäßig auswertet, kann Probleme frühzeitig erkennen und gegensteuern“, erklärt ein Anbieter solcher Lösungen.

Ausblick: Markt unter Druck

Die Leasingbranche steht unter zunehmendem Druck, transparentere Rückgabe-Prozesse zu etablieren. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein der Unternehmen für die versteckten Kosten der Leasingrückgabe bei Firmenkunden.

„Wir erwarten, dass sich der Markt in den nächsten Jahren professionalisiert“, prognostiziert ein Branchenanalyst. „Unternehmen werden verstärkt auf spezialisierte Dienstleister setzen oder interne Kompetenzen aufbauen.“

Für den deutschen Mittelstand bedeutet das: Wer bei der Leasingrückgabe sparen will, sollte frühzeitig handeln und professionelle Unterstützung suchen. Die Investition in Expertise zahlt sich angesichts der hohen Nachzahlungsrisiken schnell aus.

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