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Kosten der deutschen Strom-Produktion

Im Jahr 2020 erspart jede zusätzliche Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Energien der Gesellschaft rund 9,7 Cent an Kosten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Kurzanalyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag von Greenpeace Energy. Die FÖS-Wissenschaftlerinnen hatten die Vollkosten von erneuerbarem und von konventionell erzeugtem Strom berechnet und anschließend miteinander verglichen. Demnach kostet eine Kilowattstunde aus neuen Wind– und Solarparks rund 7,5 Ct/kWh. Bestehende Kohle- und Gaskraftwerke liegen im Mittel bei 17,2 Ct/kWh. Je mehr erneuerbaren Strom man produziert, desto höher sind die langfristigen Spareffekte. Die Ausgaben für die EEG-Umlage sind in dem Kostenvergleich bereits berücksichtigt.

Die Politik ist gefragt

„Die für einen wirksamen Klimaschutz so notwendige Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus ist, wie die Analyse des FÖS zeigt, gleichzeitig ein echtes Sparprogramm“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation von Greenpeace Energy. „Die Bundesregierung muss dringend ihre derzeitige Politik ändern, die den Ausbau erneuerbarer Energien sträflich vernachlässigt und insbesondere die Windenergie an Land sogar aktiv behindert.“

Quelle: pixel2013 / pixabay.com

Viele Vorteile bei den Strom-Kosten

Außerdem sind bei erneuerbaren Energien alle Kostenbestandteile transparent im Strompreis enthalten. Dagegen fallen bei konventionellem Strom neben den Produktionskosten erhebliche, nicht im Preis enthaltene versteckte Kosten an: „Dazu zählen zum Beispiel staatliche Förderungen sowie Folgekosten von Umwelt-, Gesundheits- und Klimaschäden“, erklärt Swantje Fiedler vom FÖS, „diese müssen von der Gesellschaft dann an anderer Stelle bezahlt werden, spätestens durch nachfolgende Generationen.“

Den Kostenvorteil erneuerbarer Energien belegte in der vergangenen Woche auch eine Analyse der Universität Erlangen-Nürnberg. Diese hatte der Ökostromanbieter EWS in Auftrag gegeben. Danach sorgt Strom aus Windkraft- und Solaranlagen für niedrigere Großhandelspreise an der Strombörse. So ersparte er deutschen Letztverbrauchern im Untersuchungszeitraum 2011 bis 2018 auf diese Weise rund 70 Milliarden Euro.

Quelle: Greenpeace Energy eG

Veröffentlicht von:

Amei Schüttler
Amei Schüttler
Amei Schüttler ist Redakteurin bei den Mittelstand-Nachrichten und schreibt über innovative Produkte und die Macher im deutschsprachigen Mittelstand. Für Fragen und Anregungen nutzen Sie bitte folgende Kontaktdaten:
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