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Oberflächenveredelung dank der Kaschiermaschine

Im Sprachgebrauch versucht man etwas zu verstecken, wenn man eine Sache „kaschiert“. In der Produktion hingegen verhält es sich ein wenig anders. Ein kaschiertes Bauteil muss sich nämlich ob seiner qualitativ hochwertigen Oberfläche vor nichts und niemandem verstecken:

Vom Kaschieren (oder Walzen) spricht man in der Fertigungstechnik dann, wenn mehrere Lagen gleicher oder auch verschiedenartiger Materialien (Aluminium- oder Kunststofffolien, Papier) unter Anwendung entsprechender Kaschiermittel (Lack, Leim, Wachs) miteinander verbunden werden. Hierbei wird zunächst der Klebstoff auf die minder absorbierende Trägerbahn aufgebracht. Im Anschluss wird die zweite Bahn an die erste gepresst, wodurch sich ein Duplex- oder Zweischicht-Laminat bildet.

Die Kaschierung dient in erster Linie dem Oberflächenschutz. Darüber hinaus kann sie aber auch dem Dekorieren oder dem Erlangen günstiger Materialeigenschaften zugute kommen.

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Vom Dekaschieren redet man entsprechend dann, wenn kaschierte Materialien (Klebefolien) wieder abgelöst werden.

In der Industrie kommen verschiedene Kaschierverfahren zum Einsatz:

  • Beim Trockenkaschieren wird mit trockenem Klebstoff verbunden.
  • Beim Nasskaschieren hingegen findet nasser Klebstoff Anwendung.
  • Vom Thermokaschieren wird dann gesprochen, wenn auf Klebstoff verzichtet wird. Das Verbinden mittels Wärme oder Druck ersetzt diesen.
  • Beim Wachskaschieren wird der Klebstoff („Hot melt“) in geschmolzenem Zustand auf eine der beiden Trägerbahnen aufgetragen.
  • Um das Kaschieren ohne Lösemittel handelt es sich dann, wenn lösemittelfreier Klebstoff zum Einsatz kommt. Ein Trocknen ist nicht nötig, da eine Verbindung mittels chemischer Reaktion stattfindet.
  • Das Vakuumkaschieren erfordert ein luftdurchlässiges Trägerteil, das mit einer aufgewärmten Folie durch ein Klebstoffsystem verbunden wird. Die Luftdurchlässigkeit ermöglicht das Ansaugen der Folie mittels Vakuum, wodurch der entsprechende Klebedruck entsteht.
  • Weitere Verfahren sind das Nut- und das Presskaschieren.

Der Verwendungszweck allein entscheidet darüber, welche der angegebenen Methoden zum Einsatz kommt.

Ob nun Automobilindustrie oder Drucktechnik: Ohne entsprechende Kaschiermaschinen können die oben genannten Verfahren keiner Anwendung zugeführt werden. Die FRIMO Kaschiertechnologie beispielsweise steht für hochwertige Systemlösungen und findet sich vor allem im Fahrzeugbau wieder. Die Oberflächenveredelung von Instrumententafeln sowie Tür- und Seitenverkleidungen sind hier als Beispiele zu nennen. Im Bereich des maschinellen Lederkaschierens (eine besonders anspruchsvolle Form des Presskaschierens) ist FRIMO weltweit führender Systemanbieter. Hier weiß man ganz genau, worauf es ankommt, um Lederausstattungen perfekt in Fahrzeuginnenräumen zu platzieren.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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