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Wirtschaftsexperte kritisiert Management der Schuldenkrise in Europa

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Frankfurt (ots) – ‚Börse Online‘-Interview mit Jörn Quitzau, Senior Economist bei der Berenberg Bank / Politiker haben „erheblichen Vertrauensschaden angerichtet“ / Kritik von US-Präsident Barack Obama zurückgewiesen / Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) nur vorübergehendes Notfall-Instrument / „Es bestehen gute Chancen, dass Deutschland in einem halben Jahr zu Wachstum zurückkehrt“

Frankfurt, 19. Oktober 2011 – Jörn Quitzau, Senior-Economist bei der Berenberg Bank, kritisiert das Management der Schuldenkrise durch die europäischen Regierungen. „Mein bevorzugter Weg wäre gewesen, den IWF dort hinzuschicken“, sagte Quitzau im Interview mit dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Ausgabe 43/2011, EVT 20. Oktober). „Aber das wollten die Europäer aus politischen Gründen nicht.“ Der Preis dafür sei gewesen, dass das europäische „Bailout-Verbot“ – also das Verbot von Hilfsmaßnahmen zur Überwindung von Budgetproblemen einzelner Staaten – gekippt und damit ein erheblicher Vertrauensschaden angerichtet worden sei. Zudem hätten die Politiker „durch betont markantes Auftreten die falsche Erwartung geweckt, dass die Krise schnell erledigt werden könnte.“

Die Kritik von US-Präsident Barack Obama, die Europäer hätten in der Schuldenkrise zu mutlos und zu langsam reagiert, wies Quitzau zurück. „Er lenkt von eigenen Problemen ab, denn die Amerikaner tun nichts, um ihre eigene Krise nachhaltig in den Griff zu bekommen“, warf er den USA vor. „Was sie gemacht haben, war, die Schuldengrenze anzuheben. Damit haben sie zwar die technische Zahlungsunfähigkeit vermieden, ein wirklicher Schritt zu einem soliden Staatshaushalt war das jedoch nicht.“

Von der Europäischen Zentralbank (EZB) forderte Quitzau, den Verlauf der Krise genau zu beobachten. Staatsanleihen sollte sie „nur kaufen, wenn die Märkte verrückt spielen – also bei einem ungerechtfertigten Käuferstreik.“ Sobald sich abzeichnen, dass Strukturreformen greifen, Budgetdefizite abgebaut werden und die Länder Primärüberschüsse erzielen, könne sich die EZB von der Notfallpolitik verabschieden.

Quitzau rechnet zwar damit, dass es noch einige Zeit dauern wird, um bei den Anlegern das verloren gegangene Vertrauen wieder aufzubauen, aber er sieht bereits Licht am Ende des Tunnels. „Wir stehen derzeit am Rande einer Rezession, aber es bestehen gute Chancen, dass Deutschland in einem halben Jahr zu Wachstum zurückkehrt“, prognostizierte Quitzau im ‚Börse Online‘-Interview. Zwar seien momentan die meisten Anleger der Meinung, dass der Drahtseilakt der Weltwirtschaft nicht gut gehe, doch der Wirtschaftsexperte ist sich sicher: „Bleibt der Absturz aus, wird rasch wieder Optimismus einkehren und die Märkte nach oben treiben.“

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/67525/2132174/wirtschaftsexperte-kritisiert-management-der-schuldenkrise-in-europa/api

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