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So nutzen Anleger die Warren-Buffett-Regeln

Von Oliver Mest

Berlin (dapd). Warren Buffett gilt als das Geldanlage-Genie: Nicht umsonst ist seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu einem der erfolgreichsten Unternehmen weltweit geworden. Kleinanleger können viel von seinen Methoden lernen. Eine seiner wichtigsten Regeln: Beim Investieren sollte man keine Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen, sondern auf Fakten setzen.

Bei Fonds und Zertifikaten ist die Website der herausgebenden Bank zum Beispiel eine große Hilfe, denn dort findet sich umfangreiches Material. Und bei Aktien hilft immer ein Blick auf die Website des Unternehmens in den Bereich «Investor Relations». Dort kann man viel über die Chancen und Pläne des Unternehmens lesen – und damit auch über die Chancen der Aktie.

Ein weiterer Punkt, an dem Buffet gebetsmühlenartig festhält: Er empfiehlt, eine Aktie immer dann zu kaufen, wenn sich die breite Masse nicht dafür interessiert. Sein Credo: Man kann keinen Erfolg mit einer Aktie haben, die beliebt ist, denn mit einer Mehrheitsmeinung verliert man an der Börse. Telekom-Anleger werden das sicherlich unterschreiben. Stattdessen sollte man auf Branchen setzen, die heute noch unterbewertet sind.

Ein weiterer Kernpunkt seiner Strategie ist der lange Atem, den man mitbringen sollte, wenn man als Investor Erfolg haben will. Nach Buffet sollte man eine Aktie, die man nicht zehn Jahre lang zu halten bereit ist, nicht einmal zehn Minuten behalten. Hintergrund dieser Regel ist eher, dass ein Investment nur dann infrage kommen sollte, wenn man langfristig von dessen Perspektiven überzeugt ist. Wenn man nicht an ein Unternehmen glaubt, dann hat die entsprechende Aktie im Depot nichts verloren. Und wenn man von einer Branche oder Wirtschaftsregion nicht überzeugt ist, dann sollte man die entsprechenden Fonds oder Zertifikate nicht kaufen.

Ein weiteres Credo von Warren Buffett: Investments sollten konzentriert werden. Es ist nach seiner Einschätzung nicht sinnvoll, zu viele Aktien oder Fonds ins Depot zu legen, weil man dann den Überblick verliert. Im Idealfall besteht das Depot aus Anlagen, die sich ergänzen und das Risiko so gut wie möglich minimieren.

Entscheidend an der Buffet’schen Philosophie ist auch der Ansatz des «Verstehenmüssens»: Dahinter steckt die Empfehlung, nur in Firmen, Fonds, Zertifikate und andere Wertpapiere zu investieren, wenn man das Investment auch wirklich versteht. Das heißt bei Aktien: Was produziert die Firma? Womit verdient sie ihr Geld? Welche Chancen kann die Zukunft bringen? Bei Fonds und Zertifikaten kommt es darauf an, ob man lediglich in eine Wundertüte investiert und hofft, dass am Ende ein Plus herausspringt, oder ob man detailliert weiß, auf was man sich einlässt. Nur wenn keine Fragen offen bleiben, ist man überhaupt in der Lage, Chancen und Risiken gegeneinander abzuwägen. Und ohne diese Beurteilung würde ein Investment kaum Sinn machen.

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