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So finden KMU trotz Fachkräftemangel junge Talente

Der Fachkräftemangel breitet sich in immer mehr Branchen aus. Für viele Unternehmen bedeutet dies einen Kampf um die besten Talente eines Jahrgangs. Als besonders erfolgreiche Waffe kann sich hier die Möglichkeit zum dualen Studium erweisen.

Junge Arbeitnehmer stellen hohe Ansprüche

Viele KMU können ein Lied davon singen: Der Fachkräftemangel nimmt in Deutschland weiter zu. Ursächlich ist eine Mischung aus alternder Gesellschaft mit immer weniger jungen Nachwuchskräften, einer fehlgesteuerten Immigrationspolitik und mangelndem Interesse junger Leute beispielsweise an den wichtigen MINT-Fächern. Insgesamt 55 % der Unternehmen betrachten den Fachkräftemangel bereits als Risiko für ihre Zukunft.

Für hochqualifizierte junge Arbeitnehmer bedeutet dies, dass sie heute ganz andere Ansprüche stellen können als Generationen vor ihnen. Dabei sind es nicht unbedingt hohe Gehälter und Extras wie einen Firmenwagen, die sie locken. Viel wichtiger sind ihnen eine gute Work-Life-Balance und ein Umfeld, in dem sie sich entfalten können. KMU, die bis heute die Digitalisierung verschlafen haben und/oder sich weigern, ihren Mitarbeitern zumindest teilweise die Arbeit im Homeoffice zu erlauben, werden sich kaum noch Hoffnungen auf die hellsten Köpfe eines Jahrgangs machen können.

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Mit dualem Studium junge Talente binden

Eine Möglichkeit, im Kampf um den Fachkräftemangel, ist das duale Studium.
Foto: ©istock.com/fizkes

Eine weitere Möglichkeit im Kampf um qualifizierte Arbeitnehmer ist das duale Studium, von dem beide Seiten profitieren. Dabei arbeiten Studierende parallel zum theoretischen Studium an der Hochschule bereits im Betrieb mit und sammeln so wertvolle Praxiserfahrung. Im Idealfall verstehen sich Arbeitgeber und Studierende so gut, dass letzteren nach Abschluss des Studiums ein fester Arbeitsplatz angeboten wird.

Ein duales Studium ist heute nicht mehr nur in großen Universitätsstädten möglich. Private Bildungseinrichtungen ermöglichen die Teilnahme an virtuellen Lehrveranstaltungen anstelle der täglichen Fahrt zum Hörsaal. Davon profitieren vor allem KMU und junge Leute in ländlichen Regionen, die nicht mehr täglich in die Stadt pendeln oder gar horrende Mieten für eine winzige Studentenwohnung dort zahlen müssen. Die Studierenden arbeiten abwechselnd im Betrieb und nehmen an virtuellen Vorlesungen teil. Bei den Abschlüssen handelt es sich selbstverständlich um offizielle Bachelor-Abschlüsse, zudem steht das Studienangebot von Einrichtungen wie dem virtuellen Campus der IU Präsenzangeboten in nichts nach.

Investition in die Zukunft

Während die staatlichen Bildungseinrichtungen steuerfinanziert sind, fallen bei privaten Bildungseinrichtungen Studiengebühren an. Auch hier bietet sich für KMU die Chance, bei Talenten zu punkten. Sie können sich als sogenannte Praxispartner bewerben und die Studiengebühren eines Studierenden übernehmen. Dafür erhalten sie während des dualen Studiums seine Arbeitskraft und haben zugleich hohe Chancen, das junge Talent nach Studienabschluss als Vollzeitkraft an sich zu binden. Eine Investition in die Zukunft, die sich für beide Seiten lohnt.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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