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Fit für New Work – darauf sollten KMU achten

New Work, also das „neue Arbeiten“ hat sich während der Coronapandemie in vielen Unternehmen etabliert. Mehr Freiheit für Mitarbeiter, standortunabhängiges arbeiten und besonders die Digitalisierung sind zu wichtigen Themen für jeden Betrieb geworden. Doch besonders kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) haben Schwierigkeiten bei der Umsetzung von vielen Methoden des New Work.

Digitale Infrastruktur als Grundbaustein

2021-07-26-New Work
Bildquelle: unsplash.com Nutzer: myHQ Workspaces

Ein Großteil der neuen Arbeitstechniken benötigt digitale Infrastruktur, um überhaupt zu funktionieren. Einige Laptops und Tablets an Mitarbeiter zu verteilen und den ein oder anderen neuen Rechner im Büro aufzustellen, reicht aber noch nicht. Neben neuer Hardware wird auch Software benötigt. Dazu gehören Programme zur Finanzüberwachung und Buchhaltung, Kommunikationsanwendungen als Alternative zu E-Mails und intelligente KI-Assistenten, welche Herstellungsprozesse automatisch optimieren können. Viele Unternehmen hatten aufgrund der Pandemie bereits einige dieser Digitalisierungsschritte umgesetzt, um auch während des Lockdowns arbeiten zu können. Und fast alle Mitarbeiter verfügen mittlerweile über ein mobiles Endgerät, sowie über genug digitale Kompetenz, um dieses fachgerecht zu bedienen.

Doch besonders KMU, welche sich erst durch die Pandemie digitalisierten, da sie mehr oder weniger dazu gezwungen wurden, liegen technisch noch immer weit hinter größeren Unternehmen oder modernen Start-ups. Dies liegt an mehreren Faktoren: Zum einen ist die Digitalisierung ein sehr komplexes Thema. Viele Unternehmen aus Bereichen, die eher wenig bis nichts mit IT zu tun haben, sind oftmals von der gigantischen Auswahl an Softwaremöglichkeiten überfordert. Auch fehlt es an technischen Kompetenzen, da besonders KMU nur selten über eine IT-Abteilung verfügen. Ingenieurdienstleister können in solchen Fällen dabei helfen, die Digitalisierung im Unternehmen voranzutreiben und IT-Projekte zu verwirklichen. Alternativ können neue Mitarbeiter angeworben oder Weiterbildungen organisiert werden.

Flexiblere Arbeitsmethoden

Vor der Pandemie schauten viele Unternehmen kritisch auf Homeoffice, Gleitzeit und standortunabhängiges Arbeiten. Doch durch die Pandemie mussten viele Betriebe solche flexibleren Arbeitsmethoden einführen. Und in fast allen Fällen haben Unternehmen nun vor, die neuen Arbeitstechniken beizubehalten. Denn die Leistung und Produktivität vieler Mitarbeiter blieb gleich im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie und in einigen Fällen leisteten Angestellte sogar mehr im Homeoffice als im Büro. Viele Arbeitgeber konnten sich zudem die Unterhaltskosten für Büros sparen, da dort niemand anwesend war. Auch Mitarbeiter hatten die Möglichkeit flexiblere Arbeit für sich selbst auszuprobieren und die Vor- und Nachteile kennenzulernen. Hybride Arbeitsmöglichkeiten, also Homeoffice in Kombination mit klassischem Arbeiten im Büro, soll in nächster Zeit zum Standard in vielen Betrieben werden.

Neue Art der Unternehmensführung

Durch die vielen neuen Optionen für Mitarbeiter bietet sich oftmals auch ein neuer Führungsstil an. Geschäftsführer, welche von mehr Freiheiten im Unternehmen überzeugt sind, können eine flache Hierarchie einführen. Durch diese fühlen sich Angestellte weniger bevormundet, können kreativer und selbstständiger Arbeiten und sind motivierter ihren Teil zum Unternehmen beizutragen. Hierbei ist zu beachten, dass der ein oder andere Mitarbeiter eine strenge Hierarchie bevorzugt, da ihm sonst Ansprechpartner fehlen oder er mit zu viel Verantwortung überfordert ist. In größeren Unternehmen ist eine Hierarchie zudem nötig, um die Übersicht zu behalten, Aufgaben effektiv zu verteilen und jeden Angestellten bei Fragen zu Problemen zu unterstützen. Eine flache Hierarchie ist deshalb besonders für KMU interessant.

Und durch teambildende Maßnahmen, kreative Arbeitsräume und flexible Arbeitsmethoden kann auch eine strenge Hierarchie so abgemindert werden, dass ein angenehmeres Arbeitsumfeld geschaffen wird. Zudem ist es hilfreich, wenn Mitarbeiter über Unternehmensentscheidungen aufgeklärt werden und wissen, wohin sie ihre Arbeit und Zeit investieren. Alle Angestellten hinter demselben Ziel zu vereinigen, ist von großer Bedeutung, da so die Arbeitsmoral und Motivation innerhalb des Unternehmens verbessert werden können. Auch wird das Risiko für Burnouts oder Depressionen unter Mitarbeitern verringert.

New Work bietet viele Möglichkeiten

Wenn Digitalisierung, neue Arbeitsmethoden und ein mitarbeiterfreundlicher Unternehmensstil kombiniert werden, kann durch New Work das firmeninterne Klima verbessert werden, um die Motivation und Leistung von Angestellten zu erhöhen. Doch nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Arbeitnehmer benötigen neue Fähigkeiten für neue Arbeit. Besonders Leistungsbereitschaft und Eigenmotivation sind für selbstständigeres Arbeiten bei New Work nötig. Besonders ältere Menschen, die bereits seit vielen Jahren mit traditionellen Methoden arbeiten, werden sich bei einer Umstellung eher schwertun. Doch um möglichst erfolgreich zu sein, muss jeder Mitarbeiter in einem Unternehmen überzeugt und eingegliedert werden, da nur so ein gesundes und förderliches Arbeitsumfeld entsteht. New Work ist die Zukunft der Arbeit und Betriebe, die sich bereits jetzt abhängen lassen oder sich weigern neue Arbeitsmethoden auszuprobieren, werden höchstwahrscheinlich früher oder später Probleme haben neue Mitarbeiter zu finden und eventuell komplett scheitern.

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