Verschiedenes

Experte für Schwellenländeranalyse zieht Parallelen zwischen Griechenland-Krise und früheren Staatspleiten in Emerging Markets

Frankfurt (ots) – Investoren müssen bei Staatspleiten kriselnder Euro-Staaten mit großen Verlusten rechnen / Kritik: Länder reagieren in Krisensituationen zu spät

Der UBS-Analyst Constantin Vayenas sieht deutliche Parallelen zwischen der Griechenland-Krise und früheren Staatspleiten in Schwellenländern. „Was wir gerade in Griechenland erleben, ähnelt dem Ausfall von Staatsanleihen in den Emerging Markets“, sagte Vayenas gegenüber dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Ausgabe 47/2011, EVT 17. November). Viele Schwellenländer verschuldeten sich in den 1980er Jahren in ausländischen Währungen und konnten deshalb ihre Zahlungsprobleme nicht mit Hilfe der Notenpresse lösen. Vor der gleichen Schwierigkeit stehen heute Griechenland und die anderen Euro-Wackelkandidaten wie Italien und Spanien – den Kurs der Geldpolitik bestimmt die Europäische Zentralbank (EZB).

Privatanleger, die in Papiere kriselnder Euro-Staaten investiert haben, könnten entsprechende Staatsbankrotte hart treffen. So erlitten Investoren bei den Schwellenländer-Pleiten seit 1990 nach Berechnungen der UBS Verluste von durchschnittlich fast 48 Prozent. Zudem müssten Investoren mit langwierigen Entscheidungsprozessen rechnen. „Vom Auftreten der Zahlungsprobleme bis zur breiten Annahme eines Umschuldungsangebotes können bis zu zehn Jahre vergehen“, erklärte Vayenas. Generell seien Gläubiger einem Staat gegenüber in einer viel schlechteren Position als bei einer Firmenpleite. „Schließlich lässt sich eine Regierung auf juristischem Wege kaum zum Verkauf staatlicher Vermögenswerte zwingen.“

Da es weiterhin an internationalen Richtlinien für eine geordnete Abwicklung von Staatspleiten fehlt, rechnet Vayenas auch in Zukunft mit einer großen Verunsicherung auf Anlegerseite. „Wie Länder mit einem Zahlungsproblem umgehen, entscheiden sie immer erst, wenn die Krise schon da ist“, kritisierte der Experte für Schwellenländeranalyse.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/67525/2148698/experte-fuer-schwellenlaenderanalyse-zieht-parallelen-zwischen-griechenland-krise-und-frueheren/api

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"

Werbeblocker erkannt!

Werbeblocker erscheinen auf den ersten Blick praktisch, weil sie störende Anzeigen ausblenden. Doch viele Internetseiten finanzieren sich ausschließlich durch Werbung – das ist oft die einzige Möglichkeit, die Kosten für Redaktion, Technik und Personal zu decken. Wenn Nutzer einen Werbeblocker aktivieren, entziehen sie der Seite diese wichtige Einnahmequelle. Die Folge: Verlage und Webseitenbetreiber verlieren  Einnahmen, die oft sogar die Gehälter ganzer Teams oder Redaktionen gefährden. Ohne Werbeeinnahmen fehlen die Mittel, um hochwertige Inhalte kostenlos anzubieten. Das betrifft nicht nur große Medienhäuser, sondern auch kleine Blogs, Nischenportale und lokale Nachrichtenseiten, für die der Ausfall durch Werbeblocker existenzbedrohend sein kann. Wer regelmäßig eine werbefinanzierte Seite nutzt, sollte sich bewusst machen, dass der Betrieb und die Pflege dieser Angebote Geld kosten – genau wie bei einer Zeitung oder Zeitschrift, für die man selbstverständlich bezahlt. Werbeblocker sind daher unfair, weil sie die Gegenfinanzierung der Verlagskosten und Personalgehälter untergraben, während die Inhalte weiterhin kostenlos genutzt werden. Wer den Fortbestand unabhängiger, kostenloser Online-Inhalte sichern möchte, sollte deshalb auf den Einsatz von Werbeblockern verzichten oder zumindest Ausnahmen für seine Lieblingsseiten machen. Wenn Sie unsere Seite weiterhin lesen möchten, dann seien Sie fair! Danke.