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Bosch will wegen Wirtschaftskrise Sparkurs beibehalten

Stuttgart (ddp.djn). Der weltgrößte Autozulieferer Bosch drängt vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise weiter auf ein «hartes Sparen auf allen Ebenen». Das Unternehmen müsse für das laufende Geschäftsjahr von einem «weiteren, erheblichen Umsatzrisiko und dem hohen Risiko eines Verlustes ausgehen», schrieb Finanzvorstand Gerhard Kümmel in der aktuellen Ausgabe der Mitarbeiterzeitung «Bosch Zünder». Die vordringliche Aufgabe sei es daher, die Zukunft unseres Unternehmens zu sichern.

Die Einsparungen sollen es dem Konzern ermöglichen, möglichst viele Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. «Durch die Maßnahmen, wie die Verkürzung der Arbeitszeit, konnten wir bisher die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen begrenzen», schrieb Kümmel.

Allerdings können durch Arbeitszeitverkürzung und Maßnahmen wie Gehaltsverzichte laut Kümmel «die schlechte Kapazitätsauslastung nur zum Teil» kompensiert werden. «Wir können diesen Weg deshalb nur weitergehen, wenn wir im jeweiligen Bereich Chancen sehen, bei einem Anziehen der Konjunktur wieder eine volle Auslastung zu erreichen», warnte der Finanzvorstand vor schärferen Einschnitten beim Personal.

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Der Konzern erzielt rund 60 Prozent der Einnahmen mit Aufträgen aus der Autoindustrie. Im April hatte Geschäftsführer Franz Fehrenbach für 2009 vor dem ersten Konzernverlust seit dem Zweiten Weltkrieg gewarnt. Das Unternehmen rechnet auf Gesamtjahressicht seither mit einem Umsatzrückgang zwischen 10 und 15 Prozent und einem Verlust vor Steuern von bis zu drei Prozent der Einnahmen. Im Auftaktquartal brach der Umsatz um rund ein Viertel ein, zudem schrieb Bosch dort bereits rote Zahlen.

Um der Krise zu begegnen, hatte Bosch bereits frühzeitig ein Sparprogramm aufgelegt. Ende April arbeiteten weltweit rund 93 000 Beschäftigte verkürzt. Im Ausland wurde bereits 3000 Stellen gestrichen. Insgesamt beschäftigte Bosch Ende 2008 rund 281 000 Mitarbeiter, davon rund 114 000 in Deutschland. Das stark von der Automobilindustrie abhängige Unternehmen kündigte außerdem an, nicht-profitable Geschäftsbereiche auf den Prüfstand stellen zu wollen.

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