Elektromobilität

Praxisphase für Elektro-Lkw von Mercedes-Benz ist gestartet

Täglich werden zahlreiche Waren durch ganz Europa transportiert – die meisten per Lkw. Die vielen Lastwagen auf den Straßen belasten die Umwelt und beeinträchtigen die Lebensqualität der Anwohner. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis der erste Elektro-Lkw auf die Straßen kommt. Mercedes hat kürzlich die ersten elektrischen Lkw an Testkunden in Deutschland und der Schweiz ausgeliefert. Zu den Testern gehören unter anderem die Unternehmen Edeka, Dachser, Migros sowie Hermes; sie werden jeweils ein 18-Tonnen- und ein 25-Tonnen-Fahrzeug nutzen. Die Testkunden werden die beiden Varianten des sogenannten eActros zwei Jahre lang auf ihre Alltagstauglichkeit hin prüfen – zunächst einmal nur im Stadtverkehr. Nach der Erprobung sollen die Elektro-Lkw regulär auf den Markt kommen.

Der eActros

Der eActros von Mercedes-Benz soll in Zukunft leises und emissionsfreies Fahren im Stadtgebiet ermöglichen. Das ist auch längst überfällig: Denn ein normaler Lkw mit Verbrennungsmotor produziert 104 g Treibhausgase pro Tonnenkilometer und laut Umweltbundesamt durchschnittlich 20-mal so viel Lärm wie ein normaler Pkw. Darunter leiden Mensch und Umwelt. Elektrisch betriebene Lkw hingegen sind völlig emissionsfrei und fahren extrem leise. Hinsichtlich Leistung und Nutzlast ist der eActros einem Lkw mit Verbrennungsmotor ebenbürtig. Die maximale Leistung beträgt 2 x 125 kW, bei einem Drehmoment von 2 x 485 Nm. Nach der Übersetzung sind es 22.000 Nm. Dies ermöglichen zwei Elektromotoren nahe der Hinterachse sowie elf moderne Batteriepakete aus Lithium-Ionen-Akkus. Die insgesamt 212 kWh genügen für 200 km, was für den Verteilerverkehr ausreichend ist. Hermes beispielsweise nutzt den eActros für die Tour zwischen Bad Hersfeld und Friedewalde. Die Strecke vom Logistik-Zentrum in die Stadt beträgt 50 km, sie wird täglich 8-mal gefahren. Mit dem eActros wäre täglich nur eine Aufladung notwendig. Verläuft die Testphase erfolgreich, geht der eActros 2021 in Serie.

Clevere Technologie

Reichweitenanalyse, Ladungsmanagement, Fahrzeuginformationen: Moderne Systeme vereinfachen das Fahren eines Lkw um ein Vielfaches. Der Actros mit Verbrennungsmotor von Mercedes-Benz nimmt dank Active Drive Assist eine Pionierstellung auf dem Markt ein. Das System ermöglicht teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeiten und erleichtert Lkw-Fahrern ihre Arbeit damit enorm. Zudem bietet Mercedes Berufsfahrern als besonderen Service ein Training an, bei dem sie das “Berufsfahrer Intelligent Drive” kennenlernen können. Mehr Informationen darüber gibt es hier.

ARKM.marketing
     


Der eActros bietet dem Fahrer viele nützliche Funktionen, darunter ein Multifunktionslenkrad und Assistenzsysteme wie ABA 4, den ersten Lkw-Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung. Er fährt teilautonom und kann selbstständig die Spur halten, beschleunigen und bremsen.

Berufskraftfahrer gesucht

Dass moderne Assistenzsysteme das Fahren erleichtern, bedeutet nicht zwangsläufig, dass deswegen Arbeitsplätze wegfallen. Ganz im Gegenteil. Die Lkw-Branche sucht dringend nach Berufskraftfahrern, es mangelt an Fachpersonal. Laut Arbeitsagentur fehlen auf dem Markt momentan rund 45.000 Lkw-Fahrer.

Bildrechte: Flickr SCHUCK MERCEDES ACTROS AB.AS.429 Paul Evans CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"