Finanzen

Wie wird ein Finanzplan richtig erstellt?

Ein Finanzplan ist für einen Unternehmer eine wichtige Navigationshilfe. Diese leitet den Weg in die Gewinnzone, statt Verluste einzufahren – das wichtigste Instrument eines Unternehmers. Der Finanzplan baut auf dem Businessplan auf und legt dar, wie die Zahlen darin zustande gekommen sind. Ein sorgfältiger Finanzplan hilft Chancen und Risiken abzuwägen und stellt eine Argumentationsgrundlage vor Kapitalgebern dar. Besonders wichtig bei der Finanzplanung sind die Rentabilitätsvorschau und Liquiditätsplanung.

Rentabilitätsvorschau – wie profitabel ist ein Vorhaben?

Wie wird das Unternehmen in Zukunft aufgestellt sein und welche Mittel sind erforderlich?
Können die Zahlungsverpflichtungen überhaupt eingehalten werden? In einem Finanzplan beantwortet die Rentabilitätsvorschau solche Fragen. Zudem lassen sich Abweichungen zwischen Planung und Ist-Situation feststellen. Dafür wird zunächst der Deckungsbeitrag I ermittelt. Dieser ergibt sich aus der Differenz aller variablen Kosten, die für das Erbringen einer Leistung anfallen, und dem erwarteten Verkaufsumsatz. Dazu gehören Materialkosten, Personalkosten, sowie Maschineneinsatz je Produktionseinheit. Der Deckungsbeitrag II ergibt sich, wenn man vom Deckungsbeitrag I alle Vertriebskosten eines Produkts abzieht, beispielsweise Verpackung und Versand. Wichtig ist: Dieser muss hoch genug sein, um alle weiteren Kosten (zum Beispiel Mieten, Abschreibungen) abzudecken. Um zu ermitteln, ab welcher Stückzahl die Gewinnschwelle erreicht ist, werden die Fixkosten durch den Deckungsbeitrag II geteilt. Etwas komplexer wird es bei mehreren Dienstleistungen oder Produkten – dann muss nicht die Einzelstückzahl, sondern der notwendige Umsatz ermittelt werden. Anschließend sollten realistische Absatzmengen ermittelt werden. Hierbei müssen umsatzschwache Monate (Sommerloch) berücksichtigt werden. Daraus folgt der mögliche Umsatz; abzüglich der Kosten ergibt das eine einfache Rentabilitätsvorschau.

Liquiditätsplanung – Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellt

 

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Noch wichtiger bei der Erstellung eines Finanzplans ist die Liquiditätsplanung. Diese soll sicherstellen, dass ein Unternehmen zahlungsfähig bleibt. Die Planung erfolgt dabei realistischerweise über einen Zeitraum von einigen Wochen bis zu Monaten. Dazu werden alle Kosten und deren Fälligkeiten zusammengestellt. Hierbei sollte nichts ausgelassen werden – auch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge nicht. Das Gleiche wird mit den Einnahmen gemacht: Wann kann mit welchen Einnahmen gerechnet werden? Dabei sollte auch einfließen, wenn es Kunden gibt, die regelmäßig zu spät zahlen. Die Gegenüberstellung zeigt dann ob genügend Geld zur Verfügung steht oder beispielsweise Kredite in Anspruch genommen werden müssen.

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