Kaufpreisexplosion – Kauf oder sparen
Rund 20 Prozent Eigenkapital empfehlen Experten für den Kauf eines Eigenheims. Doch während das erst einmal angespart werden muss, klettern die Immobilienpreise unaufhaltsam in die Höhe. Viele Verbraucher stellt das vor große Entscheidungsprobleme, beobachtet Stephan Scharfenorth und rät dazu, die Vor- und Nachteile zwischen einem frühzeitigen Kauf und hohem Sparguthaben gut abzuwägen.
Gründe für und gegen einen schnellen Kauf
Dass Zeit wertvoll ist, zeigen die aktuellen Preisentwicklungen. So müssen Käufer beispielsweise in Ballungsgebieten wie Hamburg oder Berlin aktuell mit jedem Jahr rund zehn Prozent mehr zahlen – viel Geld bei Kaufpreisen von etwa 400.000 Euro. Mit anderen Worten: „Ein Jahr Wartezeit führt zu einem Preisaufschlag von 40.000 Euro. Dagegen kann man kaum mehr ansparen“, gibt Stephan Scharfenorth zu bedenken. Daneben machen niedrige Darlehenszinsen und eingesparte Mietzahlungen schnelle Kaufentscheidungen zusätzlich schmackhaft.
Der Nachteil: „Wer jetzt ohne ausreichend Eigenkapital kauft, zahlt einerseits einen Risikoaufschlag in Form höherer Zinsen und riskiert zudem nach Ablauf der Zinsbindung steigende Zinszahlungen, die schlimmstenfalls nicht mehr leistbar sind“, warnt Scharfenorth.
„Ein kurzfristiger Kauf empfiehlt sich daher nur bei ausreichend Eigenkapital oder sehr einkommensstarken Haushalten“, so Scharfenorth, denn: „Nur Gutverdiener erhalten überhaupt eine Vollfinanzierung von der Bank.“
Vor- und Nachteile des Sparens
Wer mehr Geld anspart, profitiert beim Haus- oder Wohnungskauf dagegen von deutlich niedrigeren Zinskonditionen. „20 Prozent Eigenkapitalanteil führen bereits nach 15 Jahren Zinsbindung zu einer Ersparnis von rund 25.000 Euro und einer über 35.000 Euro niedrigeren Restschuld im Vergleich zu einer Vollfinanzierung*“, erläutert Scharfenorth. Der niedrigere Restbetrag verringert zusätzlich das Risiko der Zahlungsunfähigkeit nach Ende der Zinsbindung.
Auch die Chancen auf ein Darlehen steigen, weiß der Fachmann: „Banken sind vorsichtig bei der Vergabe von 100-Prozent-Finanzierungen. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen Kredit zu erhalten und aus gleich mehreren verschiedenen Angeboten auswählen zu können.“
Der Nachteil: Die Sicherheit ist teuer erkauft. So gibt Scharfenorth zu bedenken: „Wer erst lange spart, riskiert einen deutlich höheren Kaufpreis oder zum alten Kaufpreis viel weniger Wohnraum zu bekommen“.
Quelle: Baufi24
Veröffentlicht von:
- Annalena Rüsche befindet sich aktuell in der Vorbereitung zum Studium. Sie absolviert in unserer Redaktion ihr Jahrespraktikum. Im Anschluss will Sie "Medienmanagement" studieren. In unserer Redaktion ist sie aktuell für den Newsdesk zuständig und hält Ausblick nach aktuellen und für unsere Leser wertvollen Informationen. Sie ist unter redaktion@mittelstand-nachrichten.de direkt erreichbar.
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