Homeoffice und mobiles Arbeiten
Datenschutz-Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen

Die Zunahme mobiler Arbeit und Homeoffice im Mittelstand bringt nicht nur flexible Arbeitsmodelle, sondern auch erhebliche Herausforderungen im Datenschutz mit sich. Laut dem Statistischen Bundesamt arbeiteten 2024 rund 24 % aller Erwerbstätigen in Deutschland zumindest teilweise von zu Hause aus; bei vielen akademischen oder leitenden Positionen liegt die Quote deutlich höher. Diese Entwicklung erfordert gezielte Sicherheitsmaßnahmen — sowohl technischer als auch organisatorischer Natur.
Zentrale Risiken und Datenschutzprobleme
Die Umstellung auf Homeoffice hat viele Vorteile gebracht, doch sie hat auch neue Schwachstellen und Sicherheitsrisiken offengelegt, die Unternehmen im Blick behalten müssen.
- Unsichere Endgeräte und Netzwerke
Gerade Mitarbeitende, die über private Geräte oder WLAN-Netze arbeiten, öffnen Angreifern Tür und Tor. Veraltete Systeme, fehlende Verschlüsselung und unzureichende Sicherheitssoftware bergen erhebliche Risiken für den Datenschutz. - Angriffe verstärken sich durch KI und Phishing
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind besonders im Visier. Die zunehmende Nutzung von KI durch Cyberkriminelle macht Phishing-Angriffe noch raffinierter und schwerer zu erkennen, was die Abwehr deutlich erschwert. - Rechtliche Verantwortung endet nicht an der Bürotür
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gilt auch für Heimarbeitsplätze: Dienstliche Endgeräte sollten regelmäßig aktualisiert, Virenschutz gewährleistet und Datenverschlüsselung eingesetzt werden — idealerweise in Absprache mit dem betrieblichen Datenschutzbeauftragten. - Steigende Datenlecks bei Remote-Arbeit
Mit der wachsenden Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Homeoffice steigt auch das Risiko für Sicherheitsvorfälle. Dezentrale Strukturen schaffen zusätzliche Angriffsflächen, die es gezielt zu sichern gilt.
Handlungsempfehlungen für KMUs
Damit mobiles Arbeiten nicht zur Sicherheitsfalle wird, sollten Unternehmen proaktiv Maßnahmen ergreifen, um technische, organisatorische und menschliche Schwachstellen zu minimieren.
- Klare technische Standards etablieren
Pflicht zur Nutzung dienstlicher, zentral verwalteter Geräte, verpflichtende Updates und aktiver Virenschutz sind essenziell. VPN-Verbindungen können private Heimnetze effektiv absichern. - Bewusstsein schaffen durch Schulungen
Mitarbeiter sollten regelmäßig zu den Themen Phishing, sichere Passwörter und sichere Heimarbeitsplätze geschult werden, ein oft unterschätzter, aber entscheidender Baustein. - Verbindliche Homeoffice-Regelungen aufsetzen
Auch wenn es (noch) kein einheitliches Remote-Work-Gesetz gibt, greifen allgemeine Vorschriften wie ArbStättV, ArbZG, ArbSchG oder Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats. Solche Regeln bezüglich Arbeitszeit, Datenschutz, Ergonomie und Datenschutzhelfer sind zentral. - Vernetzte Infrastruktur nutzen
Zentraler Dateizugriff über Cloud- oder Filesharing-Lösungen mit sicheren Verbindungen reduziert Risiken durch unsichere Endpunkte. - Verschlüsselung durch VPN
Ein premium VPN sorgt dafür, dass Daten auch außerhalb des Unternehmensnetzwerks sicher und verschlüsselt übertragen werden. Gerade bei der Arbeit im Heimnetz oder unterwegs schützt es vor unbefugtem Zugriff und erhöht die Datensicherheit erheblich.
Ein Blick auf erfolgreiche hybride Arbeitsmodelle zeigt, wie Mittelständler organisatorische Strukturen schaffen können, die gleichzeitig Flexibilität und Datenschutz gewährleisten. Digitale Tools unterstützen dabei, Abläufe wie Abwesenheits- und Urlaubsplanung übersichtlich zu gestalten – eine wichtige Voraussetzung für sichere Homeoffice-Regelungen.
Für eine fundierte rechtliche Einordnung rund um DSGVO und mobiles Arbeiten sind die Publikationen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine verlässliche Quelle. Diese bieten konkrete Empfehlungen zur IT-Sicherheit im Homeoffice, die gerade für KMU hilfreich sind.