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Vorteile der betrieblichen Krankenversicherung

Während die betriebliche Altersvorsorge mittlerweile schon sehr bekannt ist und in vielen mittelständischen Betrieben angeboten wird, fristet die betriebliche Krankenversicherung (abgekürzt BKV) bislang ein eher stiefmütterliches Dasein. Einer Studie der Reihe „Finanzmarkttrends“ des Meinungsforschungsinstitutes „Heute und Morgen“ halten zwar fast 80% der Arbeitnehmer eine betriebliche Krankenversicherung für attraktiv – 40% sogar für sehr attraktiv – und auch rund 75% befragter Arbeitgeber sehen in der Betrieblichen Krankenversicherung ein wirksames Instrument der Mitarbeiterbindung – dennoch gibt es das Angebot der Betrieblichen Krankenversicherung bislang nur in ca. 11% aller Betriebe.

Viele Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

In vielen Branchen herrscht ein regelrechter Kampf um gute Mitarbeiter („war for talents“) – ein Arbeitgeber kann sich mithilfe des Angebotes einer Betrieblichen Krankenversicherung durchaus aus der Masse an Unternehmen hervorheben und gute Mitarbeiter nachhaltig an sich binden. Durch die bKV können betriebliche Fehlzeiten und krankheitsbedingte Ausfälle teils erheblich reduziert werden. Die Ausgaben für eine BKV sind zudem als Betriebsausgaben voll steuerlich absetzbar.

Der Arbeitnehmer seinerseits profitiert von günstigen Gruppenvertragskonditionen und teilweise von einer Kostenübernahme durch den Arbeitgeber (arbeitgeberfinanzierte BKV). Die betriebliche Krankenversicherung stellt eine sinnvolle Alternative zur Gehaltserhöhung dar, wenn sich der Arbeitgeber dazu bereit erklärt, die Steuern und Sozialabgaben für den Arbeitnehmer zu übernehmen. In vielen BKV-Verträgen wird auf Wartezeiten und Gesundheitsprüfungen verzichtet, so dass teilweise auch Mitarbeiter mit Vorerkrankungen in den Genuss einer BKV kommen können.

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Ablauf der Betrieblichen Krankenversicherung

Dabei ist der Ablauf einer Betrieblichen Krankenversicherung nicht besonders schwierig. Zunächst muss der Arbeitgeber ein passendes Angebot identifizieren – dazu zieht er optimalerweise einen Versicherungsmakler zu rate, der sich gut im Bereich BKV auskennt. Denn es ist gar nicht so einfach, das passende Angebot zu finden – viele Anbieter haben Vorgaben hinsichtlich der Versichertenstruktur. Manche erwarten eine bestimmte Anzahl an versicherten Personen, z.B. 5, 10 oder 20 Mitarbeiter – andere setzen voraus, dass sich eine bestimmte Quote der Mitarbeiter versichert, zum Beispiel mindestens 90% aller Betriebsangehörigen. Darüber hinaus bieten alle Gesellschaften unterschiedlich leistungsstarke Tarife an – üblicherweise kann der Arbeitgeber aus verschiedenen Bausteinen wählen.

Angeboten werden üblicherweise verschiedene Leistungsbausteine:

  • stationäre Zusatzleistungen (Wahlleistungen 1-Bett-ZImmer / 2-Bett-Zimmer und Chefarztbehandlung)
  • Ambulante Vorsorgeuntersuchungen (z.B. gynekologische Untersuchungen für Frauen, Brustkrebsvorsorge, Hautkrebsvorsorge, Glaukomvorsorge, o.Ä.)
  • Naturheilkundliche Behandlungen (z.B. auch durch Heilpraktiker)
  • Sehhilfen (z.B. Brillen und Kontaktlinsen)
  • Schutzimpfungen (z.B. Malaria-Prophylaxe, Hepatitis für Auslandsreisen)
  • Auslandsreisekrankenversicherung
  • Zahnzusatzversicherung (Prophylaxe, Zahnersatz, Zahnbehandlung)

Welche Bausteine gewählt werden, hängt davon ab, ob der Arbeitgeber die Kosten der betrieblichen Krankenversicherung vollständig übernimmt (arbeitgeberfinanzierte BKV) oder ob der Arbeitnehmer selbst die Beiträge übernehmen muss (arbeitnehmerfinanzierte BKV). Wenn ein Arbeitgeber eine BKV anbietet, muss er das übrigens nicht unbedingt für alle Arbeitnehmer tun – er darf die BKV auch auf bestimmte Mitarbeitergruppen beschränken, die allerdings objektiv klar abgrenzbar sein müssen, beispielsweise nach Betriebszugehörigkeit oder nach Hierarchie-Stufen.

Die Betriebliche Krankenversicherung hat in Zukunft viel Potential, um aus Sicht von Arbeitgebern im Kampf um die besten Mitarbeiter einen zusätzlichen Plus-Punkt zu sammeln. Heutzutage herrscht fast Vollbeschäftigung – gute Leute können sich daher gute Jobs aussuchen. Als Arbeitgeber sollte man das Potential

Veröffentlicht von:

Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer der Mittelstand-Nachrichten und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer. Sie erreichen mich direkt über die ARKM Mastodon Instanz mit meinem Benutzernamen sor@social.arkm.de - oder über die im MiNa - Impressum hinterlegte Mailadresse.

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