Unternehmen

Dichtstoffe – die geheimen Stars in Küche und Bad

Wenn über Bau- und Renovierungsprojekte geschrieben oder gesprochen wird, erfährt man häufig von welchem Hersteller das neue Design-Waschbecken, die ausgefallenen Fliesen oder die luxuriöse Eckbadewanne stammen. Über die Dichtstoffe, die beim Einbau verwendet wurden, wird in der Regel kaum ein Wort verloren. Schade eigentlich – denn schließlich wären all diese Bauprojekte ohne diese zwar nicht glamourösen, aber letztlich einfach unabdingbaren Baustoffe undenkbar!

Fugen im Innen- und Außenbereich

Dichtstoffe dienen dazu, Fugen und Spalten abzudichten – sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich. Ziel ist es, den offenen Spalt so zu schließen, dass Feuchtigkeit und/oder Luft weder hinein- oder hinausdringen können.

ARKM.marketing
     


Ein Dichtstoff muss also zum einen an den beiden zu verbindenden Materialien haften (Adhäsion) und zum anderen über eine innere Festigkeit (Kohäsion) verfügen, um eine druck- und reißfeste Verbindung zu schaffen.

Gefordert ist dabei eine auf den jeweiligen Einsatzbereich angepasste Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, Temperatureinflüsse sowie Chemikalien. Dies betrifft sowohl Witterungseinflüsse im Außenbereich (Regen, Schnee, Frost & Sommerhitze, Streusalz/saurer Regen…) wie auch die alltägliche Nutzung im Innenbereich (Feuchtigkeit in Küche und Bad, Heizungswärme, Kosmetika & Putzmittel…).

Quelle: Stux/pixabay.com
Quelle: Stux/pixabay.com

Fugen finden sich quasi überall:

  • in Küche & Sanitärbereich, insb. zwischen Sanitärobjekten und Boden- bzw. Wandfläche, also Arbeitsplatte und Spülbecken, Badewanne und Wand, gekachelter Duschnische und Fußboden etc.
  • rund um Türen und Fenster, dort wo Rahmen und Mauerwerk aufeinandertreffen, wird mit Montageschaum (auch: Bauschaum, idR. auf Polyethuran-Basis) abgedichtet
  • im Bodenbereich, sowohl zur Verbindung von Bodenelementen wie auch Anschlussfugen zwischen Boden und Wand
  • an Dach- und Fassadenelementen
  • im Tiefbaubereich 
Welcher Dichtstoff für welchen Einsatzbereich? 
Die Palette der Dichtstoffe ist groß und welches Material das richtige ist, hängt natürlich von dem jeweiligen Einsatzbereich ab. Die Auswahl reicht von klassischen, heute kaum mehr verwendeten Naturstoffen bis zu hochmodernen High-Tech-Materialien. Grob unterteilen lassen sie sich wie folgt:
  • Naturstoffe, wie bspw. Lehm, Harz, Pech, Werg, Gras, die traditionell zum Abdichten von Holzbauten oder Booten dienten
  • synthetische Dichtstoffe, vom Fensterkitt über Kautschuk über Polysulfid-, Polyethuran- , MS-Polymer- und Silikon-Dichtstoffe 
Auf die chemischen Besonderheiten, Herstellungsverfahren und Vor- und Nachteile der einzelnen Stoffe soll hier nicht eingegangen werden, da dies den Umfang dieses Artikels

sprengen würde. Für Heimwerker empfiehlt sich in jedem Falle eine fachkundige Beratung durch den Baustoffhandel.

Im Folgenden soll vor allem auf die Dichtstoffe eingegangen werden, mit denen man bei häuslichen Bau- und Umbauprojekten am häufigsten in Berührung kommt.

Von Paste oder Schaum zur fertigen Fuge

Ob Fensterkitt, Bauschaum oder Silikon – so unterschiedlich die chemische Zusammensetzung dieser Dichtstoffe auch sein mag, so haben sie doch eins gemein: Sie werden als weiche Paste oder Schaum aufgetragen und härten dann direkt am Einsatzort aus. Das Aushärten geschieht durch Kontakt mit Luft und/oder Feuchtigkeit.

Ein Ein-Komponenten-Dichtstoff kann direkt aus der Verpackung angewendet werden, bei der Zwei-Komponenten-Variante werden zwei getrennte Materialien direkt vor der Verarbeitung miteinander vermischt.

Aufgetragen werden diese Dichtstoffe als Schaum-Spray aus der Aerosoldose oder mit einer Kartuschen-Pistole.

In allen Fällen besteht die Kunst darin,

  1. den richtigen Dichtstoff für den richtigen Anwendungsbereich zu wählen,
  2. den Arbeitsbereich richtig vorzubehandeln (die zu verfugenden Bereiche sollten sauber, 
trocken und staubfrei sein),
  3. mit sicherer Hand die richtige Menge Fugenmasse gleichmäßig über die gesamte Länge 
der Fuge aufzutragen und fachgerecht glätten, und schließlich
  4. den jeweils erforderlichen Aushärtungsprozess einzuhalten.

Silikon – der ideale Dichtstoff für den Sanitärbereich

Silikon ist insbesondere in Küche und Sanitärbereich ein beliebter Dichtstoff, da es sowohl wasserabweisend wie auch elastisch ist. Es kann also auch dort eingesetzt werden, wo es durch die Nutzung zu Vibrationen oder minimalen Verschiebungen der durch die Fuge verbundenen Objekte kommt. Zudem hat es eine sehr glatte Oberfläche, ist also wenig anfällig für Verschmutzungen und Keime, und sieht zudem auch sehr gut aus.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

Zeige mehr
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"