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Profilbildung beim Online-Shopping

Mit dem Weihnachtsgeschäft beginnt für die Online-Händler jedes Jahr ein Wintermärchen: Umsätze von über 80 Milliarden Euro machen die Saison hochprofitabel. Leider verhindert die besinnliche Adventsstimmung nicht, dass Nutzer im Internet auf Schritt und Tritt ausgespäht werden. Was die dabei gesammelten Daten für ein Bild des Internetnutzers abgeben, und wozu sie verwendet werden, würde selbst den Weihnachtsmann aus der Fassung bringen.

Oh Du Fröhliche? Das gilt in der Vorweihnachtszeit eher für die Online-Händler als für den Kunden. Denn: Was dem einen Kunden vom gleichen Shop als Schnäppchen angeboten wird, bekommt ein anderer zu einem weit höheren Preis unterbreitet. Das Prinzip hinter dieser Form der Umsatzoptimierung nennt sich Dynamic Pricing – die dynamische Anpassung von Preisen an das individuelle Persönlichkeitsprofil eines Kaufinteressenten.

Quellenangabe: (c) tunedin / Fotolia.com.
Quellenangabe: (c) tunedin / Fotolia.com.

Spuren im Schnee sind Schnee von gestern

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Möglich sind Methoden wie Dynamic Pricing durch die zunehmende Transparenz der Konsumenten. Die scheinbare Anonymität im Internet ist einer realen Massenüberwachung gewichen, der sich niemand mehr entziehen kann. Mit jedem Aufruf einer Webseite hinterlässt der vielzitierte „gläserne Kunde“ zahlreiche Spuren. Jeder einzelne Klick wird getrackt. Sind die Informationen einmal in den Datenbanken gelandet, lassen sie sich kaum mehr verwischen. Sie liefern genügend Informationen, um ein unverwechselbares Persönlichkeitsbild zu erstellen, das nicht einmal der beste Freund so genau zeichnen könnte. Im Fall von Dynamic Pricing reicht häufig schon die Information, über welches Endgerät ein Nutzer auf das Internet zugreift, um seine Kaufkraft zu analysieren. Doch die Profildaten enthalten nicht nur Informationen zu Kaufkraft und Kaufinteressen, sondern auch sensible Daten zum Gesundheitszustand, zu sexuellen Vorlieben oder der politischen Orientierung, die allein aus dem Surfverhalten gebildet werden. Mit jedem Klick wird das Profil detailreicher – aber nicht immer entspricht das entstehende Bild der Realität.

Der Weihnachtsmann: Ein kaufsüchtiger, fremdgehender Schmuggler?

Welche Ausmaße die Verwertung der gesammelten Informationen annehmen kann, zeigt ein Blick auf einen, der in puncto Online-Shopping wohl der optimale Kunde wäre: Der Weihnachtsmann. Während dieser früher nur darauf achten musste, keine verräterischen Abdrücke im Schnee zu hinterlassen, machen die digitalen Spuren, die der moderne Weihnachtsmann hinterlässt, seinem Ruf zu schaffen. War er einst höchstens durch Rudolfs rote Nase zu erspähen, verraten seine Internetzugriffe und die Suche nach Wegbeschreibungen seinen genauen Standort – und lassen verdächtig viele Auslandsreisen in kurzer Zeit erkennen. Die Daten bleiben auch den Behörden nicht verborgen und seitdem muss er sich vor Polizei und Finanzamt regelmäßig wegen Verdachts auf Schmuggel verantworten. Besonders zum Ende des Jahres ist der Weihnachtsmann stark im Stress und fast Tag und Nacht online, bewegt sich aber den Rest des Jahres kaum und ist stark übergewichtig. Jedes Jahr nach Weihnachten besucht er haufenweise Diätseiten. Seine Krankenversicherungsbeiträge sind deshalb ins Unermessliche gestiegen. Das Tablet hat der Weihnachtsmann immer auf dem Schoß und natürlich blinken im Sekundentakt Werbeanzeigen für Touchpad-kompatible Handschuhe auf, sobald er sich in kältere Gegenden begibt. Da er große Mengen an Parfums und Geschenkartikeln für Kinder kauft, liegt der Verdacht auf außereheliche Beziehungen nahe, weshalb er ständig Werbung für Dating-Portale angezeigt bekommt. Außerdem wurde sein Dispo gestrichen – wegen Verdachts auf Kaufsucht. Für die Online-Händler ist er dagegen ein berechenbarer Kunde. Nach dem Gesetz des Dynamic Pricing ist es also nur eine logische Konsequenz, dass der gute Santa für Spielsachen und Geschenkartikel einen höheren Preis bezahlen darf als weniger kaufkräftige Kunden.

eBlocker schützt vor Profilbildung

Wir alle wissen, dass dieses Profil ein reines Kunstgebilde ist. Dennoch beschreibt es eine Praktik, die im Internet-Alltag längst keine Phantasie mehr darstellt: Kein einzelner Internetnutzer ist mehr davor sicher, dass anhand von Tracking-Daten ein Persönlichkeitsprofil erstellt wird, das tief in die Intimsphäre eingreift und unter Umständen ein ganz falsches Bild zeichnet. Für alle, die sich und ihre Liebsten vor den Folgen dieser massiven Profilbildung schützen wollen, ist der eBlocker eine sinnvolle Geschenkidee. Das kleine Gerät wird ganz einfach an das Heimnetzwerk angeschlossen und schützt nicht nur die Privatsphäre der ganzen Familie, sondern anonymisiert das komplette Online-Verhalten auf allen Geräten. Der moderne Weihnachtsmann ist schon vor dem großen Geschenkekauf mit einem eBlocker ausgerüstet. So drohen auch ihm beim Online-Shopping keine Preisüberraschungen mehr – und auch seine Krankenkasse hält die Beiträge stabil.

Quelle: Griffel & Co Kommunikation GmbH

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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