Technologie

Mobile Recruiting – in vielen deutschen Unternehmen herrscht Nachholbedarf

Im Durchschnitt schaut der Deutsche rund 214 Mal am Tag auf sein Smartphone. Egal, ob es um Kommunikation, Shopping, Informationsbeschaffung oder die nächste Reisebuchung geht, heutzutage wird alles bequem von unterwegs aus erledigt. Dazu gehört bei vielen Menschen mittlerweile auch die Jobsuche. Was sich als praktisch und zeitsparend erweisen müsste, entpuppt sich allerdings häufig als Problem. Denn viele deutsche Unternehmen haben ihre Karriereseite noch nicht für mobile Geräte optimiert, wie eine aktuelle Studie jetzt zeigt.

Normalerweise sind deutsche Unternehmen neuen Technologien gegenüber sehr aufgeschlossen. In den letzten Jahren hat es die Digitalisierung in nahezu alle Branchen geschafft – angefangen bei Medienkonzernen über Banken bis hin zu Automobilherstellern. Nicht zuletzt um geeignetes Fachpersonal zu finden, wird vermehrt Gebrauch von modernen Technologien gemacht, wie etwa Bewerbermanagement-Software, die den Online-Bewerbungsprozess sowohl für Arbeitgeber als auch Bewerber optimiert. Laut einer aktuellen Studie der Digitalagentur Wollmilchsau verfügt so gut wie jedes größere Unternehmen in Deutschland über eine eigene Karriereseite. Doch ausgerechnet in Bezug auf Mobile Web herrscht reichlich Nachholbedarf.

Zwar verfügten laut der Studie so gut wie alle deutsche Unternehmen über eine eigene Karriereseite, eine mobil-optimierte Version haben dabei allerdings nur 61 Prozent der Firmen. Das erschwert es potenziellen Bewerbern, unterwegs auf Jobsuche zu gehen. Denn ohne eine mobil-optimierte Version werden Inhalte häufig nicht klar dargestellt und die Bedienung dadurch deutlich erschwert. Dass sich eine Optimierung für viele Unternehmen durchaus lohnen würde, zeigt eine Umfrage von meinestadt.de (Stand: Oktober 2015), die sich mit dem Thema “mobile Jobsuche” aus Sicht potenzieller Bewerber beschäftigt hat.

Rund 39 Prozent der potenziellen Bewerber lässt sich laut Umfrage von der schlechten Darstellung der Stellenausschreibungen – häufig wird einfach nur die Desktop-Ansicht für die mobile Ansicht übernommen – auf dem Smartphone aus dem Konzept bringen. Die Folge sind Frust und nicht selten Demotivation. Knapp ein Drittel der Befragten gab zudem an, sich über die lange Ladezeiten der mobilen Ausschreibung zu ärgern. Auch das macht die mobile Jobsuche zu einem mühsamen Unterfangen und lässt die Absprungrate ansteigen. Mit einer optimierten Version ließe sich diese Tatsache leicht vermeiden und dadurch die Chancen steigern, kompetente Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu finden.

Bildrechte: Flickr BlackBerry Storm Smartphone Cheon Fong Liew CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Veröffentlicht von:

Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer der Mittelstand-Nachrichten und schreibt über Wirtschaftsverbände, Macher im Mittelstand, Produkte + Dienstleistungen, Digitale Wirtschaft und Familienunternehmer. Sie erreichen mich direkt über die ARKM Mastodon Instanz mit meinem Benutzernamen sor@social.arkm.de - oder über die im MiNa - Impressum hinterlegte Mailadresse.

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