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Versicherungs-Check für Senioren

Welche Policen sind notwendig, welche nicht?

Ändern sich die Lebensumstände, hat das meist Folgen für den Absicherungsbedarf. Daher gehört der eigene Versicherungsschutz regelmäßig auf den Prüfstand. 2.219 Euro gibt jeder Deutsche jährlich für Versicherungen aus – und zwar für durchschnittlich sechs Policen. Da will wohl überlegt sein, welcher Euro wirklich gut investiert ist und welche Police Sinn macht. Während in jungen Jahren die Absicherung der existenziellen Risiken und des Vermögensaufbaus im Vordergrund steht, gewinnt in der zweiten Lebenshälfte das Thema Sicherheit an Bedeutung. Vor allem der Übergang vom Berufsleben in die Rente ist ein Anlass, die vorhandene Absicherung auf den Prüfstand zu stellen. Welche Versicherungen gerade für Senioren empfehlenswert sind und welche dagegen jetzt verzichtbar, erläutern die Versicherungs- und Vorsorgeexperten der ERGO.

Quelle: ERGO Versicherungsgruppe
Quelle: ERGO Versicherungsgruppe

Immer notwendig: Haftpflicht- und Hausratversicherung

Eine Privat-Haftpflichtversicherung, also die Absicherung gegen Personen- oder Sachschäden, gehört zu den Versicherungen, die unabhängig vom Alter immer wichtig bleiben. Eine regelmäßige Überprüfung ist dennoch sinnvoll: Denn je älter die Police, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Versicherungssumme nicht mehr ausreichend ist. Im Schadensfall muss der Versicherungsnehmer dann unter Umständen für die Differenz selbst aufkommen. Aber auch umgekehrt kann sich eine Überprüfung für Senioren lohnen. Denn: „Die in einer Familienversicherung mitversicherten eigenen Kinder führen bereits ihr eigenes Leben – und haben inzwischen vielleicht selbst eine Police abgeschlossen. Dann empfiehlt sich die Umstellung in einen Seniorentarif, wie ihn zum Beispiel ERGO anbietet“, so der Rat von Rolf Mertens, Versicherungsexperte von ERGO. Dort ist dann beispielsweise auch die sogenannte Demenzklausel mitversichert. Sie sorgt dafür, dass der Geschädigte nicht leer ausgeht, wenn jemand aufgrund seines Geisteszustandes nicht für einen verursachten Schaden haftbar gemacht werden kann. Auch eine Hausratversicherung sollte den aktuellen Gegebenheiten entsprechen. Im Laufe der Zeit sammeln sich in vielen Haushalten beachtliche Werte wie Mobiliar oder Schmuck an. Rolf Mertens empfiehlt deshalb, regelmäßig die Versicherungssumme anzupassen. Das gilt auch, wenn Anschaffungen – wie beispielsweise ein neuer Fernseher – geplant sind. Dann ersetzt der Versicherer im Schadensfall auch wirklich die Kosten, die für die Neuanschaffung in gleicher Qualität nötig sind. Manche Senioren ziehen in eine kleinere Wohnung, wenn die Kinder aus dem Haus sind oder der Partner stirbt. Wer sich dabei von Hausrat trennt, sollte im umgekehrten Fall die Versicherungssumme reduzieren. Wichtig: Die Versicherung muss über den Umzug informiert sein. Denn auch das Einbruchsrisiko in der neuen Wohngegend wirkt sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Wichtig für Eigentümer einer Immobilie: Die Wohngebäudeversicherung. „Ein Haus zu finanzieren dauert oft Jahrzehnte, es zu verlieren manchmal nur wenige Minuten. Eine Wohngebäudeversicherung ist deshalb elementar wichtig – unabhängig vom Alter des Versicherungsnehmers“, so der ERGO Versicherungsexperte.

Nicht mehr wichtig: Risiken des Berufslebens absichern

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist auf erwerbstätige Verbraucher zugeschnitten: Sie springt ein, wenn der Versicherte nach einem Unfall oder einer Krankheit seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Mit dem Übergang ins Rentenalter wird sie also überflüssig. In den Fokus rückt in dieser Lebensphase vielmehr die Sicherung des erreichten Lebensstandards im Alter. Denn der Rentenbeginn ist oftmals die letztmalige Möglichkeit, bereits vorhandene Absicherungen noch zu ergänzen. Fällige Lebensversicherungen, eine Abfindungszahlung vom Arbeitgeber oder eine Erbschaft können die Basis dafür sein. „Bei einer Sofortrente zahlen Verbraucher einen einmaligen Betrag und erhalten dafür ab diesem Zeitpunkt eine garantierte lebenslange Altersrente“, erläutert Tatjana Höchstödter, Vorsorgeexpertin der ERGO Lebensversicherung. Durch die Überschussbeteiligung kann diese Rente sogar steigen. Auch für den eigenen Todesfall lässt sich mit einer Sofortrente vorsorgen: Denn bei entsprechender Vertragsgestaltung erhalten die Hinterbliebenen die monatlichen Rentenzahlungen – entweder lebenslang oder befristet auf die Rentengarantiezeit. Wer die eigene Beerdigung absichern möchte, um seine Hinterbliebenen nicht zu belasten, schließt eine Sterbegeldversicherung ab. Wahlweise sind dabei einmalige oder laufende Beitragszahlungen möglich.

Zunehmend wichtig: Für Unfall vorsorgen

Nach dem Arbeitsleben rücken neue Bedürfnisse in den Vordergrund. Für viele Ruheständler ist es wichtig zu wissen, dass sie im Fall eines Unfalls gut versorgt sind. „Verständlich, denn der Heilungsprozess verändert sich im Alter. Meist ist er langwieriger als in jungen Jahren“, erläutert Rudolf Kayser, Unfallexperte bei ERGO. Und: Im Ruhestand besteht kein gesetzlicher Unfallschutz mehr! Umso wichtiger ist deshalb eine private Vorsorge. Der ERGO Experte rät, dabei genau auf die Leistungen der Police zu achten. Für Senioren sind die sogenannten Unfall-Assistenzleistungen besonders hilfreich, vor allem wenn sie alleinstehend sind. Ob Menüservice, Besorgungen und Einkäufe, Wohnungsreinigung, Begleitung bei Arztgängen oder Fahrdienste: Nach einem Unfall finden Senioren so Unterstützung und Entlastung und können ihre Mobilität und Unabhängigkeit bewahren.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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