Finanzen

Steigender Pflegedienstbedarf schafft Perspektiven

Die nachweisbare Veralterung der Gesellschaft wirkt sich auf vielen Feldern auf die mittelständische Wirtschaft aus. Zielgruppen verschieben sich, das Einkommen für Konsum verändert sich, Werbemaßnahmen werden angepasst. Doch speziell eine Branche wird durch die immer mehr werdenden Senioren in den nächsten Jahren eklatant wachsen – die der Pflegedienste. Egal ob ambulant oder stationär in Pflegeheimen, diese Dienstleistung hat Potential, jedoch auch mit vielen Problemen zu kämpfen.

Quelle: geralt/pixabay.com
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So steigt der Bedarf an Pflegediensten in Deutschland

Die letzte offizielle Erhebung des Statistischen Bundesamtes ist zwar schon einige Jahre alt, doch der Trend zu mehr Pflegeleistungen für noch mehr Bürger setzt sich weiter fort. Mehr als 2,6 Millionen Deutsche sind pflegebedürftig im Sinne des Sozialgesetzbuches – Tendenz deutlich steigend. Über 13.000 Pflegeheime kümmern sich um die Senioren und fast ebenso viele Pflegedienste sind mobil unterwegs und helfen bei der Pflege zuhause, doch sie schaffen es schon heute kaum noch, die Nachfrage zu befriedigen. Die hohe Zahl der Bedürftigen erklärt sich aus der Schieflage der Alterspyramide. Dank der modernen Medizin und guter Ernährung werden die Menschen immer älter. Gleichzeitig aber sinkt die Geburtenrate. Es wird also auch in Zukunft proportional immer mehr Ältere geben, die von einem effizienten Pflegesystem versorgt werden müssen. Nicht zuletzt deswegen arbeiten Staat und Wirtschaft an langfristigen Lösungen. Vor allem der Mittelstand könnte profitieren.

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Services rund um die Pflegesuche

Eine der Möglichkeiten, aus dem steigenden Bedarf ein lukratives Geschäft zu machen, liegt in dem Anbieten von Services rund um die Pflegedienstsuche. Die verfügbaren Plätze sind knapp und immer wieder erschüttern Nachrichtenmeldungen von dunklen Machenschaften mit Pflegebedürftigen das Land. Vor allem gutsituierte Bürger lassen es sich einiges kosten, um die eigenen Eltern oder Großeltern gut und seriös in einem Pflegeheim unterzubringen oder daheim von einem ausgebildeten und ehrlichen Pflegedienst betreuen zu lassen. Aus diesem Grund gelten beispielsweise Suchplattformen als zukunftsträchtig, mit denen sich Pflegedienste online suchen oder vergleichen lassen. Auch für das Marketing, die Zahlungsabwicklung oder die Organisation der Pflegefirmen versprechen die steigenden Kundenzahlen gute Geschäfte.

Pflegedienstimmobilien als Investition

Wer in Immobilien investiert, hat bei normalen Mietobjekten mit den üblichen Problemen zu kämpfen. Bekomme ich meine Wohnungen belegt? Zahlen alle meine Mieter pünktlich? Welche Instandsetzungen fallen an? Eine großartige Alternative sind Investments in Pflegeheimimmobilien. Hier kümmert sich der Betreiber des Heimes um diese Fragen und einen Leerstand wird es auf absehbare Zeit kaum geben. Die Renditen einer solchen Investition sind mit bis zu 5,5% auch solide. Und es gibt noch einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil. Wer in eine Pflegeheimimmobilie investiert, bekommt als Bonus das sogenannte bevorzugte Belegungsrecht. Damit wird dem Immobilienbesitzer oder seinen Angehörigen quasi ein Platz im Heim reserviert, falls es dafür einmal einen Bedarf geben sollte. Angesichts der wachsenden Nachfrage ist dieser Punkt definitiv nicht unwichtig.

Einen eigenen Pflegedienst gründen

Eine weitere, naheliegende Möglichkeit, von der in Zukunft steigenden Nachfrage zu profitieren, ist die Etablierung eines eigenen Pflegedienstes oder gar der Aufbau eines Pflegeheimes. Generell gilt diese Branche zwar aufgrund der vielen gesetzlichen Bestimmungen und der festen Regelsätze der Versicherungen als wenig lukrativ, doch immerhin als nachfragesicher. Wer einen Pflegedienst modern und effizient aufbaut, ihn gut vermarktet und vor allem für gut ausgebildete und motivierte Pflegekräfte sorgt, kann trotzdem sehr erfolgreich sein. Wie andere soziale Dienste auch profitiert ein Pflegedienst nämlich sehr von einem guten Leumund. Zufriedene Kunden bleiben hier erst recht treu und danken es einem durch Weiterempfehlung. Zur Gewinnerwartung hinzu kommt die psychologische Komponente, seinen Mitmenschen den Lebensabend zu erleichtern. Viele Unternehmer ziehen ihre Motivation aus solchen Komponenten und wer in diese Richtung gehen möchte, kann sich der Dankbarkeit seiner Kunden und deren Angehörigen sicher sein. Allein bei der Finanzierung eines Heimes oder mobilen Dienstes gibt es einige Tücken, die aber bei diversen Beratungsstellen und Kreditinstituten gern erläutert werden.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Mittelstand-Nachrichten an. Sie schreibt als Journalistin über Tourismus, Familienunternehmen, Gesundheitsthemen, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@mittelstand-nachrichten.de

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